Wenn an diesem Ostermorgen ein Schokoladenei auf Ihrem Frühstücksteller liegt, dann dürfen Sie guten Gewissens naschen. Das legt eine Studie Potsdamer Wissenschaftler nahe, über die wir bereits kurz berichtet haben. Fazit der Untersuchung: Menschen, die am Tag durchschnittlich 7,5 Gramm Schokolade essen, haben ein um 40 Prozent verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, verglichen mit Schokoladenmuffeln, die es nur auf 1,7 Gramm bringen. Die Gefahr eines Schlaganfalls sinkt um fast die Hälfte, die eines Herzinfarktes um gut ein Viertel. Eine wirklich frohe Botschaft zu Ostern!
Die Untersuchung ist Teil einer großen Langzeitstudie mit rund 20 000 Teilnehmern, dem deutschen Arm der “Epic”Studie.
Zu Beginn unterzog sich jeder Teilnehmer einem Gesundheitscheck, später wurde er alle zwei bis drei Jahre zu seinen Ernährungsgewohnheiten und seinem Gesundheitszustand befragt.
In absoluten Zahlen fällt das Ergebnis weniger dramatisch aus als in Prozentangaben. Danach erleiden innerhalb von zehn Jahren 219 von 10 000 Menschen mit geringem Schokoladenverzehr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Futtern sie sechs Gramm mehr am Tag, sind 89 Infarkte und Schlaganfälle auf 10 000 Personen weniger zu verzeichnen. Also fast die Hälfte weniger Risiko, obwohl absolut gesehen weniger als ein Prozent der Personen profitiert. Der Studienleiter Brian Buijsse vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke weist darauf hin, dass die Schokoladenesser einen geringfügig niedrigeren Blutdruck hatten. “Das könnte zum Teil erklären, weshalb das Risiko für Schlaganfälle stärker gesenkt wurde”, sagt Buijsse, “denn für Schlaganfälle ist hoher Blutdruck bedeutsamer als für das Herzinfarkt-Risiko.”
Weiterlesen auf www.tagesspiegel.de (Artikel erschienen am 04. April 2010)