Herr Hood, Sie sind einer der Erfinder der DNS-Entzifferung, Sie glauben, genetische Daten werden die Medizin revolutionieren. Aber Sie haben nie Ihr eigenes Genom entziffern lassen. Warum nicht?
Ich wollte nicht, dass mein Erbgut politisch genutzt wird, dass eine Firma hingeht und sagt: “Wir haben Lees Genom sequenziert.” Danach habe ich mich aber entschieden, dass ich das Erbgut meiner Familie entziffert haben möchte. Das werden wir wohl im nächsten Jahr machen.
Warum gleich die ganze Familie?
Weil das die Fehlerrate um 70 bis 90 Prozent reduziert. Die Frage ist immer: Ist ein bestimmter Buchstabe eine seltene Variante oder vielleicht nur ein Lesefehler.
Wenn Sie nur eine Person sequenzieren, dann können Sie das nicht sagen. In einer Familie sollte in der Regel aber noch jemand dieselbe seltene Variante haben. Außerdem würde ich gerne die Mutationsrate unserer Familie von Generation zu Generation messen.
Sie meinen, an wie vielen Stellen sich Ihr Erbgut und das Ihrer Frau von dem Ihrer Kinder unterscheidet?
In der ersten Familie, bei der wir das untersucht haben, haben wir 30 Mutationen pro Kind entdeckt. Das heißt von 6 Milliarden DNS-Buchstaben waren 30 verändert. Ich finde die Frage sehr spannend, ob verschiedene Familien verschiedene Mutationsraten haben. Aber das ist rein akademisch. Natürlich geht es vor allem darum, zu sehen, ob es in der Familie bestimmte Varianten gibt, gegen die man etwas tun kann.
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