Alzheimer macht Angst. Viele junge Menschen hoffen im Stillen, die Forschung werde schon ein Mittel dagegen gefunden haben, bis ihre Generation so weit ist. Aber trotz immenser Forschungsanstrengungen ist bisher keine Heilung für die Erkrankung in Sicht, ist kein Medikament in der Lage, den Verlust von Gedächtnis und wesentlichen Zügen der Persönlichkeit aufzuhalten. Jüngstes Beispiel: das Versagen der Substanz Latrepirdin, auch bekannt unter dem Namen “Dimebon”.
Wie die Firmen Medivation und Pfizer vor kurzem bekannt gaben, verlief die multi-nationale “Connection-Studie” mit Latrepirdin enttäuschend. 598 Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Alzheimer-Erkrankung hatten dafür dreimal täglich die Substanz in zwei verschiedenen Dosierungen oder zum Vergleich ein Scheinmedikament, ein Placebo, eingenommen.
Menschen aus 63 Orten in Europa, Nord- und Südamerika, nahmen teil, die Hoffnung war groß. Aber nach einem halben Jahr schnitten die Patienten, die den Wirkstoff in höherer Dosierung bekommen hatten, weder in ihren kognitiven Leistungen noch hinsichtlich ihrer Selbstständigkeit im Alltag besser ab. “Die Ergebnisse der Connection-Studie kommen unerwartet und sind eine Enttäuschung für die Betroffenen”, kommentierten die Verantwortlichen der beiden Firmen in einer Presseerklärung. Die Enttäuschung ist auch bei den Firmen groß, stürzten doch zeitgleich mit der Mitteilung deren Aktienkurse brutal ab.
weiterlesen auf www.tagesspiegel.de (Artikel erschienen am 11.März 2010)