Pauline, 6
Diagnose: Schwerer Herzfehler
Behandlung: Operationen und Folgeuntersuchungen
Praxis: Gemeinschaftspraxis Dres. Boeckel/Krusche, Prager Straße 10, 10779 Berlin
Vorgeschichte
Pauline hat in einer Hebammenpraxis in Kreuzberg das Licht der Welt erblickt. Noch am selben Tag sind Beate und Oliver mit ihrer Tochter nach Hause gefahren. Doch schon am dritten Tag ging es Pauline plötzlich schlecht, sie trank keine Milch mehr, hohes Fieber und Schwäche quälten die Kleine. Als sich die Haut in wenigen Stunden bläulich färbte, riefen die Eltern den Notarzt an.
Eingriff
Pauline wurde in der Rettungsstelle des St.-Joseph-Krankenhauses versorgt. Die Notärzte entschieden sich, das Neugeborene an das Deutsche Herzzentrum zu überweisen. Alles geschah innerhalb weniger Stunden. “Wir waren darauf nicht vorbereitet”, berichten Paulines Eltern. Die Herzspezialisten stellten fest, dass Pauline eine der Herzkammern fehlt: Das sogenannte hypoplastische Linksherz ist einer der schwersten Herzfehler überhaupt. Normalerweise pumpt die linke Herzkammer das Blut in den Körperkreislauf. Fehlt sie oder ist sie zu klein, wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Zwei Tage nach der Diagnose wurde Pauline operiert. Die Chirurgen bauten ihren Pumpmuskel so um, dass die gesunde rechte Herzkammer sauerstoffgesättigtes Blut in ihren Körperkreislauf drückt. Einen Monat lag sie auf der Intensivstation. “Ohne unsere Familie und Freunde hätten wir das nicht überstanden”, sagt das Ehepaar. Milliliter um Milliliter päppelten sie ihre Tochter zu Hause auf. Zwei weitere chirurgische Eingriffe folgten.
Leben danach
Inzwischen ist Pauline eingeschult worden. Ein ganzer Berg voller Zuckertüten steht in ihrem Zimmer. Nach den Hausaufgaben spielt sie am liebsten mit ihrem drei Jahre jüngeren Bruder Piet. In der Schule mache ihr alles Spaß, erzählen die Eltern stolz. “Zu Hause rechne ich schon ganz viel”, sagt Pauline. Das strohblonde Mädchen wirkt sehr aufgeweckt. An ihre ersten Lebensjahre kann sich Pauline natürlich nicht erinnern– ihre eigene Geschichte kennt sie nur aus Erzählungen ihrer Eltern Beate und Oliver. Alle drei Monate geht sie zu einer Routineuntersuchung. Wenn Sie zum Zahnarzt muss, bekommt sie ein Antibiotikum. Damit wird verhindert, dass Bakterien ins Blut gelangen und eine Herzentzündung auslösen.