In Deutschland bildeten Menschen mit Diabetes die größte Gruppe dialysepflichtiger Patienten, so diabetesDE in einer Mitteilung. Gegenwärtig seien etwa 20 000 Diabetiker davon betroffen. Bis zu 25 Prozent von ihnen sterben jährlich an der Dialyse. Sie haben damit eine schlechtere Prognose als Dialyse-Patienten ohne Diabetes.
Nierenerkrankungen seien nach Amputationen die zweithäufigste Komplikation bei Diabetes: Etwa 30 bis 40 Prozent aller Diabetiker entwickelten nach einer Krankheitsdauer von 15 bis 20 Jahren eine sogenannte diabetische Nephropathie. Dadurch steige auch ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Das Tückische: Nierenerkrankungen verlaufen zunächst unbemerkt und werden dadurch oft erst spät erkannt. Zu einer diabetischen Nephropathie kommt es, wenn ein zu hoher Zuckergehalt im Blut und hoher Blutdruck die kleinsten Blutgefäße in den Nieren schädigen. Die ersten Auswirkungen zeigten sich darin, dass die Nieren nicht mehr richtig filtern und Eiweiß im Urin auftete. Bereits viele Jahre, bevor schwere Schäden sichtbar würden, wiesen geringe Mengen von Albumin – einem speziellen Eiweiß im Urin – auf das kommende Risiko hin. Zur Früherkennung sollten Diabetiker mindestens einmal im Jahr ihren Urin auf seinen Albumingehalt hin untersuchen lassen, so das Netzwerk.
Um einem Nierenschaden vorzubeugen, sollten Diabetiker möglichst gute Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte anstreben. Als Zielwert für den Blutdruck gilt 130/80 mmHg. Außerdem sollten Menschen mit Diabetes bei ihrer Ernährung darauf achten, nicht mehr Kochsalz und Eiweiß aufzunehmen als von ihrem Arzt empfohlen. Auch Rauchen fördere die Entstehung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen. Treten Nierenschäden auf, muss ein darauf spezialisierter Facharzt sie frühzeitig behandeln: Dies verzögere den Verlauf der Erkrankung bis zur Dialyse und verringere die Sterblichkeit.
übermittelt am 09.03.2011