Rund 1,5 Milliarden Euro geben gesetzlich Versicherte jährlich für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) aus – für Leistungen also, die ihnen in der Arztpraxis angeboten werden und die sie aus eigener Tasche bezahlen müssen, teilten die Gesetzlichen Krankenkassen mit.
Unter www.igel-monitor.de erhalten Patienten wissenschaftlich fundierte Bewertungen zu sogenannten Selbstzahlerleistungen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDS) und des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV), den beiden Entwicklern der nicht-kommerziellen Internetplattform.
Bisher seien 24 individuelle Gesundheitsleistungen im “IGeL-Monitor” veröffentlicht, darunter solche, die häufig angeboten werden wie die Glaukom oder die Akupunktur zur Spannungskopfschmerz-Prophylaxe.
Außerdem erfahre der Versicherte, welche Leistung von den gesetzlichen Krankenkassen bei den Beschwerden übernommen wird, für die der Arzt ihnen die IGeL-Leistung anbietet. Das Portal informiere zudem über die Preisspanne, zu der eine IGeL angeboten wird.
Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, fordert zudem eine 24-stündige Einwilligungssperrfrist, wenn solche Leistungen in einer Arztpraxis angeboten werden. “Dann hätten Versicherte, denen eine der häufig nutzlosen IGeL-Leistungen angeboten wird, ausreichend Zeit, um sich ein eigenes Bild zu machen und frei zu entscheiden.”
(übermittelt am 25. Januar 2012)