Krankheitsbild
Erklärung:
Die Gallenblase dient als Reservoir für Gallensäure – eine Flüssigkeit, die die Leber produziert. Wird sich mit besonders fettreicher Kost ernährt, kann die Gallensäure zur Unterstützung der Verdauung in den Darm gepumpt werden. Meist werden Tumore dieser Art erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn die Wucherung den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindert. Dann wird die Gallenflüssigkeit nicht mehr ausgeschieden, sondern über die Leber an das Blut abgegeben. In schweren Fällen kann es aufgrund des gestörten Stoffwechsels zu Blutgerinnungs- und Sehstörungen sowie erhöhter Knochenbrüchigkeit kommen.
Symptome:
Die Haut verfärbt sich Gelb, die so genannte Gelbsucht droht. Weitere Symptome sind Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Juckreiz, Entfärbung des Stuhls und dunkler Urin.
Ursachen:
Die Ursachen für die Entstehung sind noch unbekannt. Gallensteine, Entzündungen der Gallenblase und Parasiten im Gallengang können die Entstehung eines Tumors jedenfalls begünstigen. Auch Raucher haben ein erhöhtes Risiko.
Zahlen
Tumore in Gallengang und Gallenblase sind im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eher selten. Jedes Jahr erhalten 4500 Menschen in Deutschland diesen Befund. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Das Risiko einer Erkrankung steigt ab dem 50. Lebensjahr.
Behandlung
Diagnostik:
Die Ärzte diagnostizieren Krebsgeschwüre durch Tasten, Analyse der Blutwerte, Computertomo- und Kernspintomographien, Darmspiegelungen sowie der Entnahme von Gewebeproben.
Therapie:
Falls es die Art und Lage des Tumors sowie der Allgemeinzustand des Patienten erlauben, ist eine Operation die erste Therapiewahl. Es handelt sich um einen komplexen chirurgischen Eingriff. Im fortgeschrittenen Stadium müssen neben Gallenblase und Gallengang oft auch Teile der benachbarten Organe – Bauchspeicheldrüse, Leber, Magen und Zwölffingerdarm – entfernt werden. Wird die Gallenblase entfernt, übernimmt die Leber deren Funktionen. Eine Strahlentherapie kann vor einer Operation den Tumor verkleinern, ihn aber zumindest am Wachstum hindern. Nach einer Operation hilft die Strahlentherapie, die verbliebenen Krebszellen zu zerstören. Kann der Tumor nicht mehr vollständig entfernt werden, sollte eine operativ eingesetzte Umgehung den Gallenstau zumindest auflösen und so eine gewisse Lebensqualität garantieren.