Werner Kühn, 79
Diagnose: Lungenkrebs
Behandlung: Entfernung eines Teils des linken Lungenlappens im September 2008
Krankenhaus: Helios-Klinikum Emil von Behring
Vorgeschichte:
Husten. Damit ging es los. Wirklich Sorgen habe er sich trotzdem nie gemacht, erzählt Werner Kühn, nicht mal, als der Husten schleimig wurde. “Ich war doch immer gesund, mein Blutdruck immer einmalig”, sagt der 79-Jährige aus Reinickendorf. Vor 35 Jahren habe er das Rauchen aufgegeben. Er ging zu seinem Hausarzt, zum HNO, als auch der nichts fand, schließlich zum Lungenarzt. “Keine Ahnung, wie oft ich geröntgt wurde”, sagt er. Nach ein paar Monaten fing der Husten an, wehzutun. Im August fand er kleine Blutfäden in seinem Taschentuch. Wieder Röntgen. Eine Woche später klingelte das Telefon. “Können Sie sofort kommen?”, fragte der Arzt. Ein kleiner Schatten zeichnete sich hinter dem Herzen ab.
Diagnose:
Eine Untersuchung in einem Berliner Krankenhaus bestätigte die Befürchtungen: Lungenkrebs. Ob das Rauchen die Ursache war, konnten die Ärzte so viele Jahre später nicht mehr sagen. Ein Schock war die Diagnose nicht, sagt Werner Kühn. “Ich hab einen Panzer um mich herum aufgebaut.” Als die Ärzte sagten, sie müssten den kompletten linken Flügel entfernen, sagt er Nein. “Ich hab denen nicht vertraut.”
Mit seiner Frau ruft er bei anderen Krankenhäusern an. Er bekommt einen Termin beim Helios-Klinikum Emil von Behring in Zehlendorf. Die Angst ließ er immer noch nicht an sich heran. Erst als die Ärzte sagten, dass sie prüfen müssten, ob sein Herz eine OP überhaupt verkraftet, brach der Schutzpanzer. “Da liefen dann auch Tränen”, gibt er zu. Drei Tage später wurde er operiert. Die Ärzte schnitten den Tumor heraus. “Fünf Zentimeter lang”, zitiert Kühn aus seiner Krankenakte. Die Operation war nicht leicht, der Krebs saß direkt am Herz. Doch der gebürtige Schlesier hatte Glück. Der Tumor hatte nicht gestreut und das gesunde Gewebe des linken Flügels konnten die Ärzte erhalten.
Das Leben danach:
Eine 25 Zentimeter lange Narbe läuft jetzt quer über den linken Rücken von Werner Kühn. “Am Anfang hat das ordentlich wehgetan. Heute fühlt sich der Bereich manchmal taub an”, sagt er. Die OP ist inzwischen sechs Wochen her. Seitdem muss er mit 25 Prozent weniger Lungenvolumen auskommen. Geht schon, sagt er. Er mache jetzt täglich Atemübungen. Nur beim Laufen pfeife es ein wenig. Als er das Japsen vormacht, muss er lachen. Husten muss er dabei nicht. Der war nach der OP einfach weg.