Jonny Schmidt, 62
Diagnose: Leistenbruch
Behandlung: Verschluss eines Leistenbruchs im Oktober 2008
Krankenhaus: Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Vorgeschichte:
Das Bett war schuld. Oder genauer gesagt die Maler. Die hatten das schwere Holzgestell nach getaner Arbeit nämlich ein wenig zu nah an die Wand geschoben. Jetzt knallte es, wenn man sich darin umdrehte, dauernd gegen die Tapete. “Also hab ich angepackt, und da muss das dann wohl passiert sein mit dem Leistenbruch”, sagt Jonny Schmidt und legt eine seiner kräftigen Hände auf seinen Bauch.
Gespürt habe er nichts, doch zwei Tage nach dem Möbelrücken sei sein Unterbauch dann plötzlich dick geworden. “Das sah aus, als wäre ich im siebten Monat schwanger”, sagt der 62-jährige Rentner und lacht. “Ich bekam kaum noch meine Socken an, weil ich mich nicht mehr richtig bücken konnte.” Trotzdem unternahm er erst mal nichts. “Weh tat das ja nicht”, sagt er und dass er dachte, das gehe vielleicht von alleine weg. Erst als die Beule nach zwei Wochen immer noch da war, machte er einen Termin bei seiner Hausärztin.
Diagnose:
Die hat dann ein bisschen geschimpft, dass er so lange gewartet hatte, sagt Jonny Schmidt. Die Diagnose: doppelter Leistenbruch. “Rechts war es ein bisschen schlimmer.” Ein Teil des Darms war bereits durch die Löcher in der Leiste gerutscht. Früher oder später wäre das auch ohne Bett passiert, sagt die Ärztin. Eine Operation war unausweichlich. Er ging ins Bundeswehrkrankenhaus in Mitte. “Hier wurde ich geboren”, sagt er. “Außerdem ist das gleich bei mir um die Ecke. Und da meine Frau nicht so richtig laufen kann…” Ein bisschen Bammel hatte er schon vor der Operation, gibt er zu. “Ich musste in meinem ganzen Leben noch nie ins Krankenhaus”, sagt er. Die Ärzte konnten ihn jedoch beruhigen. Seine Operation verlief problemlos. “Keine Stunde hat das gedauert”, erzählt er.
Das Leben danach:
Drei kleine Narben auf seinem Bauch hat Jonny Schmidt von dem Eingriff zurückbehalten, der inzwischen zwei Tage zurückliegt. Nur beim Husten tue es noch etwas weh, sagt er. Morgen kann er nach Hause, wenn keine unerwarteten Komplikationen auftreten. “Die Ärzte haben gesagt, dass schon jetzt wieder alles voll belastbar ist”, sagt er. Trotzdem will er die Dinge erst mal langsam angehen. Das Bett stehe ja jetzt wieder richtig und einmal Krankenhaus, das reiche ihm fürs Leben.