Hannelore Schmidt-Kuhnt, 66
Diagnose: Brustkrebs Behandlung: Brusterhaltende Operation, anschließend Bestrahlung Klinik: Krankenhaus Waldfriede
Vorgeschichte:
Hannelore Schmidt- Kuhnt ist eine Frau, die das Leben anpackt. “Immer ran an die Front”, wie sie sagt. Sie verreist gern, unternimmt und “sabbelt” viel – was ihr Mann schmunzelnd bestätigt. Seinetwegen weiß die gelernte Tontechnikerin, wie entscheidend Früherkennung sein kann: Vor fünf Jahren wurde bei ihm Prostatakrebs festgestellt. Zur Brustkrebsvorsorge ist sie aber schon vor diesem Schreckschuss gegangen. Das letzte Mal im November 2009. Danach kam das Schreiben: Man habe “Auffälligkeiten” entdeckt. Eine Gewebeprobe brachte die Gewissheit. “Ein Schockmoment”, sagt Schmidt-Kuhnt.
Behandlung:
Das Klinikum Waldfriede kam ihr in den Sinn, weil sie in Zehlendorf aufgewachsen ist. Am 8. Dezember wird Schmidt-Kuhnt operiert. Die Ärzte schneiden ihr 1,2 Zentimeter befallenes Gewebe aus der linken Brust. Auch 13 Lymphknoten werden entfernt. Üblicherweise entnimmt man heute einen sogenannten Wächterknoten, quasi Sammel- Durchlaufstelle für Körperflüssigkeit, um ihn auf weiteren Krebsbefall zu testen.
Doch solche übergeordneten Alarmmelder sind bei Schmidt-Kuhnt offenbar nicht vorhanden. “Ich funktioniere wohl ganz demokratisch”, sagt sie lachend. Das hat Chefärztin Barbara Brückner ihr gesagt, die hat ihr viel Mut gemacht. Überhaupt habe sie sich im Krankenhaus bestens aufgehoben gefühlt, sagt die 66-Jährige entschieden. “Medizinisch wie menschlich wurde ich dort wunderbar umsorgt.” Im Februar und März 2010 bekommt Schmidt-Kuhnt eine Bestrahlung. “Nicht grad ein Gang ins Sonnenstudio”. Ihr Mann habe ihr aber vorgemacht, wie man mit dem Krebs umgehen kann: Einfach mal machen und abhaken.
Das Leben danach:
“Mein Leben hat sich nicht verändert”, sagt die kleine Frau energisch. Probleme bereiten ihr lediglich die Hormonabbaupräparate, die sie gegen die als krebsfördernd geltenden Östrogene nimmt. Bisher nennt sie das Medikament ihre “tägliche Giftpille”: “Die macht mich weinerlich.” So dünnhäutig sei sie zuvor nie gewesen, darunter leide sie sehr. Weil das so ist, will sie dagegen angehen. Mit einer Therapie. Die Klinik hat da ein Angebot: Psycho-Onkologie. “In meiner Seele ist etwas durcheinandergeraten”, sagt Schmidt-Kuhnt. “Das will ich in Ordnung bringen.” Damit sie wieder sie selbst sein kann – offen für all das Schöne.