Erklärung:
Anteil der mit MRSA besiedelten Patienten an allen neu aufgenommenen Patienten (in Prozent).
Hintergrund:
Natürlich haben die Krankenhäuser, die sehr viele MRSA-belastete Kranke aufnehmen, auch ein höheres Risiko, dass sich der Keim auf andere Patienten überträgt. Sie müssen also noch größere Hygiene-Anstrengungen unternehmen, um eine Verbreitung der Erreger zu vermeiden, zum Beispiel durch Isolierungsmaßnahmen. Deshalb sollte man hier zwei Zahlen zusammen betrachten: Weist eine Klinik eine überdurchschnittlich hohe Quote an neu aufgenommenen Patienten mit MRSA aus und gleichzeitig eine unterdurchschnittliche Quote an Patienten, die sich erst in der Klinik mit dem Keim infizierten, ist das ein Hinweis auf ein gutes internes Management im Umgang mit den Erregern.
Ist eine Klinik mit vielen MRSA-Patienten eigentlich ein Risiko für die anderen Kranken? Klinikhygieniker wie Petra Gastmeier von der Charité sagen eher nein. Doch letztendlich muss der Patient bei der Wahl der geeigneten Klinik entscheiden. „Das ist eine Risikoabwägung“, sagt Gastmeier. „Wenn in dem Krankenhaus der Spezialist für meine Erkrankung ist, dann ist ein Ausweichen auf einen weniger qualifizierten Arzt in einem weniger mit MRSA belasteten Krankenhaus klar das größere Risiko.“
Quellen: Die Hygienedaten stammen aus der Erhebung des Krankenhausinfektionen-Surveillance-System (KISS) im Modul MRSA-KISS; Grundlage für alle Hygienedaten ist das Jahr 2011. Die Kliniken haben die Daten freiwillig zur Veröffentlichung übermittelt.