Sehr viele Menschen leiden unter Herzrhythmusstörungen. Allein von Vorhofflimmern, der häufigsten Form, sind in Deutschland rund 1 Million Menschen betroffen. Oft sind Herzrhythmusstörungen harmlos – sie können aber auch mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall einhergehen.
Das Vorhofflimmern zählt zu den sogenannten Tachykardien, bei denen das Herz zu schnell schlägt und die Pulsfrequenz über 100 Schläge in der Minute beträgt. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein: Das Herz rast, während der Puls sehr schnell oder unregelmäßig ist, es kommt beispielsweise zu Schwindel, Sehstörungen, Brustschmerzen oder Luftnot – oft verbunden mit Angst, weil die Rhythmusstörungen als bedrohlich empfunden werden.
Auch die Ursachen für Herzrhythmusstörungen sind vielfältig. Viele Herzerkrankungen wie Herzinfarkt oder Herzmuskelentzündungen, aber auch hoher Blutdruck oder Unter- und Überfunktion der Schilddrüse können dazu führen, dass das Herz aus dem Takt gerät.
Alle drei HELIOS Kliniken in der Region seien mit modernen Herzkatheterlaboren ausgestattet, so das Klinikunternehmen. Hier könnten einfachere Formen der Rhythmusstörungen beispielsweise mit der sogenannten Kardioversion behandelt werden. Dabei wird über die Brust ein Stromstoß an das Herz abgegeben. Dies führt zu einer Normalisierung des Herzschlags. Bei schwerwiegenderen Störungen wird eine sogenannte Katheterablation durchgeführt. Mit Hilfe eines Navigationssystems kann hier eine dreidimensionale Darstellung der Herzhöhle erstellt werden. Die verschiedenen Entstehungsmechanismen der Herzrhythmusstörungen können heutzutage mit unterschiedlichen Ablationsmethoden ganz individuell behandelt werden. In den meisten Fällen wird das krankhafte Herzmuskelgewebe mit Wärme (Hochfrequenzenergie) verödet, in anderen Fällen kann die Behandlung mit Kälte (Kryo-Ablation) von Vorteil sein.
Bei Menschen, die durch den “plötzlichen Herztod” bedroht sind, wird heute ein lebensrettender Defibrillator implantiert. Ist der Herzschlag zu langsam, kann mit einem klassischen Herzschrittmacher geholfen werden.
(übermittelt am 2. November 2010)