“In den DRK Kliniken unterstützen wir die Möglichkeiten für Patienten und Familienangehörige, Organe und Gewebe für Transplantationen oder Forschung zu spenden”, sagt die Chefärztin der Pathologie der DRK Kliniken Berlin, Cornelia Radke. Dies erfolge unter Beachtung der bestehenden Gesetze wie Gewebe-, Transplantations-, Arzneimittelgesetz.
Eine Hornhaut-Transplantation (Keratoplastik) kann einem Patienten das Augenlicht zurückgeben. Die getrübte Hornhaut wird entfernt und durch die gesunde, klare Hornhaut eines Spenders ersetzt.
Eine Trübung der Hornhaut kann viele Ursachen haben. Häufig sind es Infektionen, zum Beispiel durch Viren, Verletzungen oder angeborene Erkrankungen. Die Hornhaut (Fachbegriff Cornea) schließt die Augenoberfläche wie ein Uhrglas ab. Sie ist dünn und durchsichtig. Verliert sie ihre Klarheit, gelangt nicht mehr genügend Licht in das Auge: Der Betroffene büßt sein Sehvermögen ein und kann erblinden.
Doch längst nicht allen betroffenen Patienten, die auf eine Hornhaut warten, könne heute geholfen werden, so die Klinik. Denn es stünden nicht genug Spender zur Verfügung. Schätzungen zufolge warteten in Deutschland derzeit rund 5000 Patienten auf ein Hornhaut-Transplantat. Sie hätten nur eine Chance, wenn mehr Menschen bereit seien, ihre Augenhornhäute nach dem Tod zu spenden.
Hornhauttransplantationen sind die häufigsten Gewebetransplantationen. Neben der Übertragung von Geweben, wie Gehörknöchelchen oder der Hornhaut ist auch die Verpflanzung von Organen wie Niere, Herz, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm möglich. Diese Organe gehören zu den vermittlungspflichtigen Organen. Ihre Spende, Entnahme, Vermittlung und Übertragung unterliegt den Regeln des deutschen Transplantationsgesetzes.
Rund 12.000 schwer erkrankte Menschen warten in Deutschland derzeit auf ein Spenderorgan, so die Deutsche Stiftung Organstransplantation (DSO). Im Jahre 2010 konnten nur 5083 Organe transplantiert werden. Die Kluft zwischen dem Bedarf an Organen und den realisierten Transplantationen sei groß. Die DSO ist ausschließlich für die Koordinierung der postmortalen Organspende verantwortlich.
(übermittelt am 01.06.2011)