In Deutschland sind schätzungsweise zehn Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Die folgenreiche Stoffwechselerkrankung, bei der das körpereigene Insulin der Bauchspeicheldrüse den Zuckerspiegel im Blut nicht mehr oder nicht ausreichend reguliert, bringt häufig schwerwiegende zusätzliche Erkrankungen mit sich. Dazu zählen neben Bluthochdruck, Nierenschäden, Herzinfarkt, Netzhautablösung und Erblindung vor allem auch schlecht heilende Wunden an Füßen und Beinen, das sogenannte diabetische Fußsyndrom. Die gestörte Schmerzwahrnehmung an den Füßen im Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen führt zu Geschwüren, die oft chronisch verlaufen, schlimmstenfalls droht eine Amputation.
Die DDG habe die Klinik für Innere Medizin II – Gastroenterologie und Diabetologie im HELIOS Klinikum Emil von Behring als “Behandlungseinrichtung für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker” (Stufe 1) jetzt für weitere drei Jahre zertifiziert, teilte das Klinikum mit.
Eine zusätzliche Zertifizierung vergab die DDG für die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms. Die führende Fachgesellschaft habe damit der Klinik entsprechend ihrer Richtlinien ein gutes diabetologisches Qualitätsniveau in Therapie, Beratung, Prävention und der Schulung von Betroffenen im Umgang mit der Stoffwechselkrankheit bescheinigt, so das Krankenhaus.
Das Diabeteszentrum im HELIOS Klinikum Emil von Behring bietet das gesamte Spektrum an Diagnosemöglichkeiten (einschließlich Diabetes in der Schwangerschaft) und Therapieverfahren verschiedener Diabetes-Formen. An der fächerübergreifenden Versorgung sind neben der Diabetologie die Klinik für Gefäßmedizin, Allgemein- und Unfallchirurgie sowie die Orthopädie und die Orthopädischen Werkstätten beteiligt.
Darüber hinaus beraten erfahrene Ernährungsspezialisten Patienten und Angehörige in allen Fragen zur Gewichtsreduktion und vollwertiger gesunder Ernährung. Zusätzlich führen speziell ausgebildete Diabetes-Experten Schulungen und Beratungen beispielsweise zum fachgerechten Umgang mit Insulinpumpen durch. Patienten mit Wundheilungsstörungen können sich in der diabetologischen Fußambulanz vorstellen. Einen Termin in der podologischen Sprechstunde können Betroffene vereinbaren, wenn es um Aspekte einer fachgerechten medizinischen Fußpflege und um Maßnahmen geht, die helfen, Verletzungen an Beinen oder Füßen selbst vorzubeugen.
(übermittelt am 20. Januar 2011)