Nach vierjähriger Bauzeit eröffnete die Charité am Campus Virchow-Klinikum eine vollständig sanierte Isolierstation für Patientinnen und Patienten mit lebensgefährlichen und hoch ansteckenden Krankheiten. Mit 20 Betten sei sie die größte Sonderisolierstation Deutschlands, teilte das Universitätsklinikum mit. Dies sei vor allem wichtig im Hinblick auf den Ausbau des Airport Berlin Brandenburg International. Die Erfahrungen in Frankfurt zeigten, dass mit dem Umfang des Luftverkehrs das Risiko für den Import gefährlicher Krankheiten deutlich ansteige.
Insgesamt förderte das Land Berlin den Umbau mit 11,35 Millionen Euro. Dafür wurden im Quarantänebereich ein Labor und ein Operationssaal eingerichtet. Die Abschottung nach außen entspreche höchsten technischen Ansprüchen: »Vier Unterdruckstufen verhindern, dass verunreinigte Luft gegen den Luftstrom in Bereiche gelangt, wo sich Personal ungeschützt aufhält«, erläuterte Dr. Frank Bergmann, Ärztlicher Leiter der Station. »Hinzu kommen Hochleistungsfilter, die das Austreten von Erregern aus der Station unterbinden.«
Spätestens zwei Stunden nach einem gemeldeten Infektionsfall sei die Sonderisolierstation hundertprozentig einsatzfähig. Ebola, das Marburg-Virus-Fieber oder Lungenpest und andere lebensgefährliche Infektionskrankheiten könnten auf dieser Station behandelt werden. Im Normalbetrieb nimmt die Station Menschen mit leichteren Infektionen und Lungenerkrankungen auf.
(übermittelt am 8. Dezember 2010)