Was ist ein Spacecurl?
Dieses fixierte Rhönrad, das ursprünglich für Pilotentraining entwickelt wurde, wird für Standsicherheitstraining in der Reha nach einer "Bandscheiben-OP(Diagnose und Therapie: Bandscheibenvorfall)":http://www.gesundheitsberater-berlin.de/kliniken_diagnosen-therapien/bandscheibenvorfall--4/ eingesetzt.
Wozu braucht man das Gerät?
Patienten, die gerade an der Bandscheibe operiert wurden, dürfen in der Anschlussheilbehandlung (AHB) noch nicht viel Sport machen: Gerätetraining oder auch Joggen und Fahrradfahren im Freien ist für sie zunächst einmal tabu. Denn ihre frische Narbe braucht mindestens sechs Wochen, bis sie fest genug verheilt ist – eine Anschlussheilbehandlung muss jedoch in der Regel spätestens zwei Wochen nach der stationären Behandlung beginnen. Außerdem fehlt den Rehabilitanden gerade am Anfang ihrer AHB meist noch die Kraft für ausdauerndes Gerätetraining. Hinzu kommt die Angst, sich falsch zu bewegen und die Angst vor Schmerzen. "Frisch operierte Patienten müssen auch Alltagsbewegungen vorsichtig wieder lernen", sagt Frank- René Hopke, Chefarzt der Rehaklinik Hohenelse. Dazu gehört es auch, wieder sicher auf den eigenen Füßen zu stehen. Dies passiert im Standsicherheitstraining, das auf einem Wackelbrett oder eben in einem Spacecurl stattfindet.
Wie wird das Rhönrad in der Reha eingesetzt?
In einem Spacecurl stehen die Rehabilitanden mit ihren Füßen auf zwei Brettern, die sich über dem Boden befinden. Um ihre Hüfte spannt sich lose ein Metallring, der im Rücken gepolstert ist. Obwohl sich im oberen Teil des Rades Griffe befinden, sollen sich die Patienten nicht festhalten: "Der Sinn des Spacecurl ist es, sich aktiv gerade zu halten", sagt Reha-Arzt Hopke. Das ist gar nicht so einfach, denn das Spacecurl ist nicht fixiert, sondern kann sich in alle drei Dimensionen bewegen. "Die Patienten sollen hier nur leichte Bewegungen machen und dabei ihre Körperspannung halten." Dabei verarbeiten sie eine Energie, die von außen kommt: Die Rehabilitanden steuern im Spacecurl gegen die Schwerkraft an und stärken damit die Bauchmuskeln und den Beckenboden genauso wie die kleinen, aber für eine gerade Haltung wichtigen Muskeln neben der Wirbelsäule, die sich nicht aktiv vom Kopf ansteuern lassen. "Das ist ähnlich wie in einem Bus, der plötzlich scharf bremst", sagt Hopke. "Unwillkürlich zieht man alle Muskeln in seinem Körper zusammen, damit man nicht umfällt."