Was ist ein Dopplersonograf?
Dieses spezielle Ultraschallgerät basiert auf einem einfachen Prinzip, sagt Thomas Fischer, Leiter des interdisziplinären Ultraschallzentrums der Charité: “Wenn ein Krankenwagen schnell an uns vorbeifährt, ändert sich dabei die Tonhöhe des Martinshorns.” Diesen Effekt macht sich der Ultraschalldoppler zunutze: Über einen Schallkopf schickt der Arzt Ultraschallwellen in den Körper. Treffen sie auf die roten Blutkörperchen in Arterien und Venen, wird ein Teil der Wellen von ihnen reflektiert. Der Doppler misst Stärke und Form der Wellen, die zurückkommen. So wird Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses
gemessen und über ein Ultraschallbild oder ein akustisches Signal angezeigt. Der Name geht zurück auf Christian Doppler, ein österreichischer Physiker, der den Effekt bereits 1842 beschrieb.
Wozu braucht man dieses Gerät?
Zur Diagnose von Gefäßerkrankungen. Die Fließgeschwindigkeit des Blutes sagt viel über den Zustand der Venen und Arterien aus: Fließt es an einer Stelle plötzlich viel schneller oder ändert sich die Fließrichtung der Blutkörperchen, kann das auf eine Engstelle hindeuten. Mit einem sogenannten Farb-Doppler werden Lage und Art der Ablagerung – Ärzte sprechen von Plaque – im Gefäß sichtbar. “Ein Eingriff ist nicht nur bei einer Einengung notwendig, sondern auch bei instabilen weichen Plaques”, sagt Fischer. Denn das kann sich von der Gefäßwand ablösen, durch den Blutkreislauf schwimmen und Gefäße verstopfen. Im schlimmsten Fall führt es zur Lungenembolie oder zum Schlaganfall .
Doch auch Aussackungen der Gefäße (Aneurysmen), Veränderungen in der Gefäßwand und Thrombosen können mit dem Doppler gefunden werden.
Wie wird das Gerät in der Klinik eingesetzt?
Zunächst wird ein durchsichtiges Gel auf die Haut des Patienten aufgetragen. Es verhindert, dass Luft zwischen Ultraschallkopf und Haut das Bild verfälscht. “Die Dopplersonografie ist eine ungefährliche Routineuntersuchung”, sagt Fischer. Allein die Charité besitzt etwa 200 Doppler-Geräte. Besonders häufig wird das Verfahren in den Fachbereichen Radiologie und Innere Medizin eingesetzt. Die einfachste Version des Geräts gibt es ab 20 000 Euro. Nach oben seien keine Grenzen gesetzt, sagt Fischer.