Erklärung:
Der Indikator beschreibt den Anteil aller Patienten mit einem Herzklappenfehler, bei denen die leitliniendefinierten Bedingungen erfüllt waren, um die Herzklappe mit Hilfe eines Katheters auszutauschen.
Frage an das Krankenhaus:
"Wie stellen Sie sicher, dass über die Operationsart bei einem Aortenklappen-Austausch nach allgemein anerkannten Leitlinien entschieden wird?"
Hintergrund:
Um das in allen deutschen Kliniken nach denselben erprobten Verfahren zu entscheiden, sind von Fachgremien Leitlinien entwickelt worden. Der Ersatz einer Aortenklappe kann durch eine „offene“ Operation am stillstehenden Herzen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erfolgen. Dabei wird der Brustkorb geöffnet, um das Herz zu erreichen. Besonders für ältere Patienten, die aufgrund weiterer Erkrankungen ein hohes Risiko haben, durch diese relativ belastende Operation Schaden zu nehmen, besteht die Möglichkeit, die Herzklappe stattdessen mithilfe eines Katheters einzusetzen. Die Indikationsstellung zur kathetergestützen Herzklappenimplantation muss immer an den individuellen Gegebenheiten des einzelnen Patienten ausgerichtet werden, fordern die Experten. Doch immer häufiger würden jüngere Patienten mit niedrigem Operationsrisiko kathetergestützt operiert werden, kritisieren Fachleute. Der Qualitätsindikator liefere wichtige Hinweise, ob die Wahl, die Herzklappe kathetergestützt auszutauschen entgegen der Empfehlungen und trotz fehlenden Nutzenbelegs und fehlender Langzeitergebnisse ausgeweitet wird.
Für Experten: Dieser Kennwert entspricht dem Qualitätsindikator 51088 Indikation zum kathetergestützten Aortenklappenersatz nach logistischem Euroscore der Externen Qualitätssicherung.