Erklärung:
Die Herzkranzgefäße sind die Adern, die das Herz mit Sauerstoff versorgen. Sind sie stark verengt oder verstopft, besteht die Gefahr, dass Teile des Herzmuskels absterben. Das Herz wird geschädigt oder stellt die Arbeit ganz ein: Ein Herzinfarkt bedeutet akute Lebensgefahr. In solchen Fällen muss der verstopfte Teil des Blutgefäßes durch eine Art Umleitung überbrückt werden, wird ein so genannter Bypass gelegt. Der Externen Qualitätssicherung (EQS) zufolge soll dabei so oft wie möglich die linke Brustwandarterie als Bypass verwendet werden. Sie ist besser als Umgehungsstück geeignet, weil sie weniger als andere Adern dazu neigt, erneut zu verkalken. Der Indikator gibt an, bei wie vielen Patienten, deren Herzkranzgefäße erstmals operiert wurden, die linke Brustwandarterie als Überbrückungsstück verwendet wurde. Liegt diese Quote in einer Klinik bei mindestens 85 Prozent, gilt dies als gute Behandlungsqualität.
Fragen an das Krankenhaus:
“Wie stellen Sie sicher, dass in Ihrem Haus vorrangig linke Brustwandarterien für eine Bypass-Operation verwendet werden?”
Hintergrund:
Sie sollten nach diesem Indikator fragen, wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihnen möglichst lange weitere Herzoperationen erspart bleiben. Denn im Laufe der Jahre und abhängig von der Lebensweise können sich Blutgefäße durch Kalk und Fettablagerungen verengen. Das gilt auch für Bypässe, die solche Engstellen umgehen. Für den langfristigen Erfolg der Operation ist wichtig, welches Material für diese Umleitung verwendet wird. Am besten sind natürlich körpereigene Blutgefäße geeignet, die man entnehmen kann, ohne die Blutversorgung zu beeinträchtigen. Die linke Brustwandarterie sollten vor allem bei jüngeren Patienten verwendet werden, die erstmalig und planbar – also nicht als Notfall – an den Kranzgefäßen operiert werden. Diese Ader entspringt der linken Armschlagader und kann problemlos innerhalb des Körpers versetzt werden. Und sie neigt gleichzeitig weniger stark zum erneuten Zuwuchern als andere Gefäße, die als Bypassmaterial verwendet werden. Nach Angaben der EQS sind etwa zehn Jahre nach einer Bypass-Operation nur noch rund vier von zehn Überbrückungsgefäßen aus Venen ausreichend offen und funktionstüchtig. Wird die innere Brustwandarterie verwendet, ist die Quote mehr als doppelt so hoch.