Erklärung:
Das Überleben während und nach einer Organentnahme ist selbstverständlich das wichtigste Ergebnis dieses Eingriffs – Ziel ist jedoch das problemlose Funktionieren der verbleibenden Leber. Der Indikator zählt die Spender, die nach der Operation selbst ein Transplantat benötigen.
Frage:
“Wie verhindern Sie, dass Leberspender nach ihrer Spende selbst eine neue Leber benötigen?”
Hintergrund:
Die Antwort des Arztes gibt Ihnen einen Hinweis auf die Behandlungsqualität des Krankenhauses. Vor allem ist die medizinische Voruntersuchung entscheidend für den Erfolg der Teilentnahme der Leber. In der Regel werden nur solche Menschen von den Transplantationsexperten ausgewählt, deren Restleber nach der Spende ausreichend gut funktionieren wird. Die wichtigsten drei Vorraussetzungen sind dafür: der Freiwillige darf keine schweren Vorerkrankungen gehabt haben, muss körperlich gesund sein und sollte mindestens 30 Prozent seiner Leber behalten. Ärzte rechnen die zu erhaltene Lebermasse wie folgt aus: 0,8 g Lebermasse pro kg Körpergewicht. Werden diese Bedingungen eingehalten, dürfte der Spender innerhalb der nächsten zwei Jahre nicht selbst eine Transplantation benötigen. Generell ist dies in Deutschland selten der Fall. Wird eine Transplantation bei einem Lebendspender innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Organentnahme notwendig, sprechen die Experten der Bundesgeschäftstelle für Qualitätssicherung in diesem Fall auch von einem so genannten “sentinel event”, ein außergewöhnlicher Vorfall, der in jedem Fall analysiert werden muss.