Erklärung:
Der Indikator benennt den prozentualen Anteil aller in einer Klinik Lebendgeborenen bis zur Vollendung der 34. Schwangerschaftswoche, bei denen die Mutter vor der drohenden Frühgeburt mit Kortison behandelt wurde. Die Arzneien beschleunigen die Lungenentwicklung des Kindes. Die Fachleute der Qualitätssicherung haben definiert, dass dies bei 95 Prozent aller dieser Geburten der Fall sein soll.
Frage an das Krankenhaus:
“Bei wie viel Prozent der bei Ihnen geborenen Frühchen wurde der Mutter zuvor Kortison zur Beschleunigung der Lungenreife des Kindes verabreicht?”
Hintergrund:
Sie sollten nach diesem Indikator fragen, wenn Ihnen der behandelnde Arzt mitgeteilt hat, dass das Risiko einer Frühgeburt besteht. Eines der Hauptrisiken für das Überleben eines frühgeborenen Kindes ist der Entwicklungsstand der Lunge. Laut Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung droht bei einer unterentwickelten Lunge das so genannte Atemnotsyndrom des Neugeborenen. Diese Erkrankung kann zu bleibenden Schäden bis hin zum Tod führen. Deshalb verabreichen Ärzte der Mutter bei einer drohenden Frühgeburt kortisonhaltige Medikamente, die die Lungenreife des Kindes im Mutterleib beschleunigen. Die Mutter muss das Arzneimittel in der Regel zweimal im Abstand von 24 Stunden einnehmen. Wird die Therapie korrekt durchgeführt, sind keine negativen Folgen für Mutter und Kind zu erwarten, so die Fachleute.