Erklärung:
Dieser Indikator benennt den prozentualen Anteil an allen kombinierten Herzklappen- und Herzkranzgefäßoperationen, bei denen der Patient eine Störung der Nierenfunktion erleidet. Solche Komplikationen können den Erfolg einer Operation stark beeinträchtigen oder gar zunichte machen. Nach Ansicht der Experten der Externen Qualitätssicherung (EQS) dürfen solche Komplikationen bei maximal 16,7 Prozent der Patienten auftreten, um noch von einer guten Behandlungsqualität sprechen zu können.
Frage an das Krankenhaus:
“Wie stellen Sie sicher, dass Nierenschädigungen infolge einer kombinierten Herzklappen- und Bypassoperation möglichst selten auftreten?”
Hintergrund:
Sie sollten nach diesem Indikator fragen, um einschätzen zu können, wie sich das Operationsteam Ihrer Klinik auf eine für den Eingriff typische Komplikation vorbereitet. Wenn bei einem kranken Herzen Klappen und Kranzgefäße zugleich operiert werden müssen, dann ist das ein besonders komplizierter Eingriff. Dafür wird zunächst der Pumpmuskel medikamentös stillgelegt. Eine Herz-Lungen-Maschine übernimmt den Kreislauf, pumpt das dunkelrote, kohlendioxidgesättigte Venenblut in den Apparat, wo es mit Sauerstoff gesättigt und anschließend wieder in den Körper zurückgeleitet wird. Durch diesen künstlich “nach außen” verlegten Kreislauf wird jedoch möglicherweise der Blutdurchfluss durch die Nieren verändert. Das kann dazu führen, dass deren Filterfunktion vorübergehend eingeschränkt oder das Organ sogar dauerhaft geschädigt wird. Das ist eine ernsthafte Komplikation. Die Sterblichkeit bei Patienten mit einer so ausgelösten Nierenfunktionsstörung ist deutlich erhöht. Sie beträgt Studien zufolge 19 Prozent gegenüber 0,9 Prozent bei Patienten, bei denen diese Komplikation vermieden werden kann.