Erklärung:
Nach dem Einsatz künstlicher Kniegelenke sollten wie nach allen Operationen möglichst keine Entzündungen in der Wunde auftreten – ganz zu vermeiden sind sie oft aber nicht. Krankenhäuser dokumentieren am Ende jeder stationären Behandlung, bei denen erstmalig eine Prothese eingesetzt worden ist, ob nach der Operation Entzündungen im Bereich des Gelenkersatzes aufgetreten sind. Geschieht das häufiger als in zwei Prozent der Fälle, gilt das Krankenhaus als auffällig.
Frage an das Krankenhaus:
"Wie stellen Sie sicher, dass nach dem Einsetzen einer Hüftprothese keine Entzündungen der Wunde entstehen?"
Hintergrund:
Wundinfektionen sind in der Gelenkchirurgie gefürchtete Komplikationen, da sie erheblich Folgebehandlungen nötig machen und eventuell zu einer neuen Operation führen können. Das Einsetzen von Kniegelenkprothesen gilt unter Medizinern sogar als infektionsgefährdeter als die Hüftgelenksimplantation. Eine Infektion wird von Krankheitserregern hervorgerufen, die in eine Wunde geraten und sich von dort vermehren und ausbreiten. Diese Keime können von außen, etwa durch Hygieneprobleme bei der OP, in den Körper gelangen. Besonders gefürchtet sind dabei Bakterien in Kliniken, die inzwischen gegen die meisten Antibiotika unempfindlich geworden und deshalb schwer zu behandeln sind. Es ist aber auch möglich, dass manche Erreger bereits unbemerkt im Organismus des Patienten vorhanden waren und durch die Belastungen der Operation plötzlich anfangen, unkontrolliert zu wachsen. Im schlimmsten Fall muss nach einer schweren Wundinfektion sogar das Bein amputiert werden. Das Risiko entzündeter Wunden ist für ältere Patienten, Diabetiker und Rheumatiker höher. Sollten Sie zu diesen Risikogruppen gehören, ist dieser Indikator für Sie von besonderer Wichtigkeit. Auch eine wegen unerwarteter Schwierigkeiten besonders lang andauernde Operation hat einen Einfluss auf das Infektionsrisiko. Erfahrene Chirurgen und eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika sollten als Vorbeugungsmaßnahmen erfolgreich sein. Verläuft die Wundheilung problematisch, sollte eine rechtzeitig chirurgisch interveniert werden, um eine tiefere Entzündung zu vermeiden. Grundsätzlich können Wundinfektionen noch ein Jahr nach der Operation auftreten – auch wenn dies im Schnitt nur einer Handvoll von 1000 Patienten passiert.