Erklärung:
Dieser Indikator gibt den Anteil der auf multiresistente Erreger (MRSA) getesteten Patienten an allen in der Klinik neu aufgenommenen Kranken an. Der Test geschieht meist per Nasenabstrich.
Hintergrund:
Eine Aufgabe der Hygiene ist es, die Ausbreitung von MRSA zu unterbinden. Dazu müssen die Patienten, die MRSA-besiedelt sind, bei der Aufnahme identifiziert werden. Da diese Bakterien in der Nasenhöhle oder im Rachenraum siedeln, geschieht der Nachweis meist per Nasenabstrich. „Der kostet um die fünf Euro“, sagt die Chefhygienikerin der Charité, Petra Gastmeier. Nicht alle Patienten werden auf eine Besiedlung mit MRSA untersucht, sondern meist nur Risikopatienten. Das für die Infektionskontrolle zuständige Robert-Koch-Institut empfiehlt, Patienten, die schon einmal in der Klinik behandelt wurden und bei denen damals eine MRSA-Besiedlung vorlag, zu testen. Ebenso wie Kranke, die aus einer anderen Einrichtung mit hohem MRSA-Risiko verlegt wurden, zum Beispiel aus Brandverletztenzentren, Dialyseeinrichtungen, Pflegeheimen und aus Ländern mit hohem MRSA-Vorkommen, wie süd- und osteuropäische Länder, USA, Japan und England. Deshalb ist auch die Quote der getesteten, oder wie Fachleute sagen, gescreenten Patienten bei den Kliniken so unterschiedlich.
Wer viel screent, bei dem ist auch die Zahl der gefundenen MRSA-Patienten wahrscheinlich höher. Deshalb sollte man beide Zahlen zusammen betrachten: eine unterdurchschnittliche Screeningquote bei einer überdurchschnittlichen hohen Rate an gefundenen MRSA-Infektionen könnte ein Hinweis sein, dass eventuell MRSA-Patienten nicht entdeckt und somit zu einem Infektionsrisiko werden.
Quellen: Die Hygienedaten stammen aus der Erhebung des Krankenhausinfektionen-Surveillance-System (KISS) im Modul MRSA-KISS; Grundlage für alle Hygienedaten ist das Jahr 2011. Die Kliniken haben die Daten freiwillig zur Veröffentlichung übermittelt.