Erklärung:
Der Indikator benennt den prozentualen Anteil aller Patienten, denen erstmals eine Knieprothese eingepflanzt wurde, bei denen sich das Knie bei der Entlassung aus dem Krankenhaus bis mindestens 90 Grad beugen ließ.
Frage an das Krankenhaus:
"Wie stellen Sie sicher, dass bei möglichst viele Patienten, denen erstmals eine Knieprothese eingepflanzt wurde, sich das Knie bei der Entlassung aus dem Krankenhaus bis mindestens 90 Grad beugen lässt?"
Hintergrund:
Wenn sich ein Patient zu einer solchen Operation entscheidet, dann mit dem Ziel, sein zuvor schmerzgeplagtes Knie wieder schmerzfrei bewegen und belasten zu können. Schmerzfrei und belastbar sind jedoch sehr subjektive Begriffe. Deshalb greifen Experten zur Messung der Qualität auf eine objektive Messmethode zurück.
Dabei wird zum einen erfasst, ob sich das Knie nach der Operation komplett strecken lässt (null Grad). Das ist wichtig für das Stehen und die
Belastungsphase beim Gehen. Gelingt dies nicht, kann das zu chronischen Schmerzen führen. Außerdem verkürzt es durch Fehlbelastungen möglicherweise auch die Zeit, in der das Kunstgelenk funktioniert.
Zum anderen muss sich das Knie bis mindestens 90 Grad (also bis zu einem rechten Winkel) beugen lassen, um selbständig bewegen zu können. Eine Beugefähigkeit des Kniegelenks von 67 Grad wird in der Schwungphase des normalen Gangs benötigt, 93 Grad Beugung im Kniegelenk sind notwendig, um von einem Stuhl ohne zusätzliche Hilfe aufzustehen.
Für Experten: Dieser Qualitätsindikator entspricht dem fachwissenschaftlichen SQG-Indikator QI 3a Bestimmung der postoperativen Beweglichkeit nach Neutral-Null-Methode