Die Geburtsabteilungen sind nach dem Grad ihrer Spezialisierung in drei Kategorien eingeteilt: Kliniken mit einfacher Geburtshilfe, Kliniken mit neonatologischem Schwerpunkt (Betreuung von Neugeborenen) und Perinatalzentren. Letztere sind hochspezialisierte Geburtskliniken, die Frühchen und lebensbedrohlich kranke Babys versorgen.
Babys, die bei der Geburt weniger als die Hälfte oder gar nur ein Drittel eines gesunden Neugeborenen wiegen, hatten vor 25 Jahren kaum eine Überlebenschance. Doch der medizinische Fortschritt macht es möglich, dass solche Kinder gesund nach Hause entlassen werden können. Allerdings stellen solche Babys an Personal und Technik auch extreme Anforderungen.
Um sich Perinatalzentrum nennen zu dürfen, müssen die Kliniken bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel Intensivstationsplätze zur Versorgung der Frühchen, eine Rund-um-die-Uhr-Anwesenheit eines spezialisierten Arztes und ein mindestens 30-Prozent-Anteil von Krankenschwestern und Pflegern, die für die Betreuung von Neugeborenen weitergebildet sind.
Ab 2011 sollen neue Regeln für die extrem frühgeborene Kinder gelten, die mit einem Gewicht von unter 1250 Gramm zur Welt kamen. Deren Versorgung soll konzentriert werden. Zukünftig dürfen nur noch drei Kliniken in Berlin diese Frühchen versorgen: die Charité mit ihren Standorten Mitte und Virchow-Klinikum und das Vivantes-Klinikum Neukölln.
Hintergrund ist ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Qualitätsstandards von medizinischen Behandlungen festlegt. Ab 2011 dürfen danach nur noch jene Kliniken die Extremfrühchen betreuen, die davon mindestens 30 pro Jahr behandeln. So sollen Routine und Erfahrung in der Versorgung dieser sehr gefährdeten Patienten gesichert werden. Diese Vorgabe erfüllen bisher nur die drei genannten Krankenhäuser.
Sechs Berliner Krankenhäuser verfügen über Perinatalzentren:
Charite Universitätsmedizin Berlin
Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau