Stillen kann man heute fast überall. Studien belegen, dass Frauen, die gestillt haben, weniger Brustkrebs bekommen, dass gestillte Babys weniger Magen-Darmerkrankungen im Säuglingsalter durchmachen und für sie ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Diabetes II besteht. Darüber hinaus fördert es die Mutter-Kind-Bindung, gestillte Kinder scheinen sich ohnehin besser zu entwickeln. Zumindest für ausschließliches Stillen in den ersten drei Monaten lassen sich solche und weitere Effekte statistisch erkennen.
Wer überhaupt nicht stillen kann oder möchte, muss auf Ersatzmilch aus Kuhmilch zurückgreifen. Sie hat in der Regel hohen Standard. Ich würde wenigstens in den ersten beiden Monaten eine 'Prämilch' empfehlen, später eine der Stufe eins. Höhere Stufen sind bis zum Umstellen auf normale Supermarktmilch nicht erforderlich. Muttermilch enthält mehr Fette, Kuhmilch deutlich mehr Kalzium. Das kann zu Stuhlverhärtungen und Verstopfung führen. In diesem Fall den Rat des Kinder- und Jugendarztes einholen!
Säuglingsnahrung ist ausreichend vitaminiert. Zusätzlich verabreichen sollte man unbedingt Vitamin D und und Fluor - spätestens, wenn die Kinder Zähne bekommen. Bei Durst kann man ihnen Wasser geben, allenfalls selbst aufgegossene Tees. Berliner Leitungswasser hat gute Qualität. Bei Kindern bis zum Ende des ersten Lebensjahres sollte man es zur Sicherheit abkochen. Gezuckerte Getränke haben in den Fläschchen hingegen nichts zu suchen. Zucker ist idealer Nährstoff für Mundbakterien, die Säuren produzieren, die wiederum die Zahnsubstanz angreifen. Ich sehe im Rahmen der U7 (2. Geburtstag) immer wieder kleine Patienten, die bereits schwerste Kariesschäden haben. Häufig ist in Instantgetränken (Tee, Fruchtgetränke) viel Zucker. Natürlich kann und möchte ich nicht jede Süßigkeit verbieten. Aber Eltern sollten den Konsum im Blick haben. Zucker schädigt nicht nur Zähne, er macht auch dick. Auf jeden Fall sollte der Mund nach jeglichem Süßigkeitenkonsum ausgespült werden.
Aufgezeichnet von Rita Nikolow