Die Videos zeigen den Eingriff am offenen Herzen, bei der ein künstliches Unterstützungssystem eingepflanzt wird. Die etwa halbstündige Übertragung wurde in fünf einzelne Videossequenzen aufgeteilt, die Sie sich unten anschauen können. Die Operation wird - in einer laienverständlichen Sprache - moderiert von Johannes Albes, Chefarzt der Herzchirurgie des Herzzentrums Brandenburg
Die Videos
Im 1. Teil der Implantation eines Herzunterstützungssystems (Left Ventricular Assist Device - LVAD) wird ein Metallring auf das Herz genäht, an dem später die Unterstützungspumpe befestigt wird. Sollten Sie kein Blut sehen können, diese kleine Vorwarnung. Ganz ohne Blut kann solch eine Operation nicht ablaufen. Das gilt besonders für das Video Teil 3 - Zitat Chefarzt Albes: "Ein durchaus robustes Vorgehen, aber es geht nicht anders."
Im 2. Teil der Übertragung wird ein Loch in die linke Herzwand gestanzt, um den Anschluss der Unterstützungspumpe zu ermöglichen.
Im 3. Teil der Implantation wird die Unterstützungspumpe speziell für die Anatomie des Patienten eingepasst und montiert.
Im 4. Teil wird die Stromzufuhr für die Unterstützungspumpe im Körper verlegt. Auch an dieser Stelle sei der Chefarzt Albes zitiert: "Die Stromzufuhr muss elegant im Körper des Patienten untergebracht werden."
Im 5. Teil der Aufzeichnung wird der Verbindungsschlauch von der Unterstützungspumpe zur Hauptschlagader verlegt und an diese angenäht. Die Pumpe wird in Betrieb genommen.
Und wie geht es eigentlich einem Arzt, dem tausende Menschen bei der Operation quasi über die Schulter schauen? "Wenn man viel Erfahrung mit dem Eingriff hat und sich deshalb ausreichend sicher fühlt, kann man auch in so einer Ausnahmesituation die nötige Ruhe und Konzentration bewahren", sagt Christian Butter, Chefarzt der Kardiologie des Bernauer Krankenhauses . Er und sein Team reparierten am 3. November live mit einem Herzkatheter eine undichte Herzklappe. Auch davon werden demnächst hier auf dem Portal die entsprechenden Aufzeichnungen zu sehen sein. Ungewöhnlich sei die Situation aber auch für erfahrene Ärzte, sagt Butter. Man könne sich nicht ganz so ungezwungen mit seinen Kollegen im Raum austauschen. Wenn solche Gespräche übertragen würden, komme schnell in der Öffentlichkeit der Eindruck von Unsicherheit auf, obwohl es sich doch nur um einen üblichen Austausch über den optimalen nächsten Arbeitsschritt handele. Und sicher gebe es auch Grenzen für Livebilder. "Wenn eine Situation lebensbedrohlich für den Patienten wird, müssen die Kameras raus, einfach deshalb, damit sich das Team voll konzentrieren kann, das Richtige zu tun."
Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Herzzentrums Bernau und speziell zu dem Eingriff: künstliches Unterstützungssystem